Am 3. August 2024 ging es für das LJO Hamburg nach zwei Jahren intensiver Planung in die diesjährige Kulturhauptstadt Bodø im Norden Norwegens. Aufgrund von den kleineren Flugzeugen, wurde es zwischenzeitig etwas aufregend, am Ende sind aber alle gut angekommen und wir wurden sehr nett von Birgit und Sveinung aus dem Team der Norweger begrüßt.
Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es am Sonntag dann los mit dem Musizieren. Die Arbeit mit Torodd Wigum und später auch mit Johannes Witt war inspirierend und immer mit Spaß verbunden, trotz der professionellen und durchaus anstrengenden Probenarbeit. Mit unserem vielseitigen Programm von Beethovens Violin Konzert in D-Dur über Prokofjews Romeo und Julia und Pini di Roma von Respighi bis hin zu Ligetis Lontano ging es wild durch die musikalischen Epochen, wodurch die Proben besonders spannend wurden.
Unser erster Ausflug, um Norwegen zu erkunden und das Norsk Ungdomssymfoniorkester (NUSO) besser kennenzulernen, war am Sonntag nach Nyholmen Skanse, einer Festungsanlage gegenüber von Bodø. Von dort aus kann man sowohl einige Inseln als auch die Stadt von weitem sehen. Dort haben wir ein Gruppenfoto gemacht und die ganz mutigen haben sich sogar in die eisigen Fluten gestürzt.
Die langen Probentage und einige intensive Dozentenproben verlangten am Mittwoch dann wieder einen Ausgleich in Form einer Wanderung auf den Keiservarden. Fun Fact: der Berg heißt Keiservarden, weil der deutsche Kaiser Willhelm 2. den Aussichtspunkt 1891 besuchte. Der Aufstieg war anstrengend, für die fantastische Aussicht hat es sich aber mehr als gelohnt.
Am nächsten Tag durften wir die Solistin Alma Kraggerud kennenlernen. Die erste Probe mit ihr war direkt super, denn voller Energie und beeindruckenden Fähigkeiten ist sie außerdem einfach eine sehr offene und ausgesprochen nette Person.
Was wäre eine Jugendorchester Arbeitsphase ohne einen Bunten Abend? Natürlich gab es auch in Norwegen einen, bei dem getanzt, gelacht, gesungen und natürlich wunderschön musiziert wurde.
Die Woche über wurden wir begleitet von einem Forschungsteam der Österreichischen Gesellschaft für Musik und Medizin (ÖGfMM), die jeden Morgen interessante Warm-Ups mit uns gemacht haben. Zusätzlich hatten wir die Möglichkeit sowohl ein Mental Training als auch die BodyFit Gruppe wahrzunehmen. Ein paar Bläser durften eine VR-Brille ausprobieren, mit der man auf der Bühne der Elbphilharmonie „spielen“ konnte. Eine weitere Gruppe trug die Woche über Smart-Watches, die messen sollten, wann man in den Proben besonders aufgeregt, gestresst oder entspannt war. Außerdem haben wir vieles über Gehörschutz (spezifisch als Musiker*innen im Orchester) und allgemeines zu Musikergesundheit vom Forschungsteam gelernt.
Beim Konzert am 11. August konnten wir Bodø dann zeigen, was eine Woche intensiver Probenarbeit und eine gelungene Zusammenarbeit zwischen zwei Jugendorchestern hervorbringen kann.
Wir freuen uns nun auf den Gegenbesuch des NUSO in Hamburg und ein schönes Abschlusskonzert am 05. Oktober in der Hamburger Elbphilharmonie.