Aufgrund der Corona-Pandemie mussten im Sommer 2020 alle Aktivitäten des Landesjugendorchesters ausfallen… Alle Aktivitäten? Nein! Eine unbeugsame Gruppe von Musiker*innen hört nicht auf, der Musik in ihrem Herzen Ausdruck zu verleihen. Trotz aller Widrigkeiten konnte ein Teil des LJO in einem außergewöhnlichen Projekt der aktuellen gesellschaftlichen Situation durch “The Unanswered Question” von Charles Ives ein musikalisches Klangbild geben. In Kürze wird die besondere Aufführung auf den Kanälen des Orchesters zu sehen sein.
Nachdem also in der ersten Hälfte des Jahres fast die gesamte Probenarbeit des LJO eingestellt wurde, ist nun die Freude riesig, dass es wieder losgehen kann. Ab dem 17. August probt das Orchester wieder. Allerdings nur in deutlich reduzierter Besetzung und unter Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen. Das speziell auf die Corona-Bedingungen abgestimmte Programm wird in zwei Konzerten am 22.11.2020 in der Laeiszhalle in Hamburg zu erleben sein:
- J.S. Bach: Violinkonzert in a-Moll, BWV 1041
- A. Copland: Appalachian Spring Suite (Fassung für 13 Instrumente)
- E.W. Korngold: Suite zur Musik zu Shakespeares “Viel Lärmen um Nichts”
Das Musizieren in kleiner Besetzung mit großen Abständen ist für das Orchester eine große Herausforderung. Während man normalerweise völlig von dem mächtigen Klang des Orchesters umgeben ist, ist nun jede*r einzelne Musiker*in persönlich gefragt. Das Programm verlangt von allen einen fast schon solistischen Einsatz, während der Kontakt zu den Mitmusiker*innen durch den großen Abstand stark eingeschränkt ist. Können normalerweise durch dezente Körpersprache selbst während des Konzertes wichtige musikalische Informationen unter den Musiker*innen ausgetauscht werden, ist dies kaum möglich, wenn Abstand vom ersten zum zweiten Pult schon zwei Meter beträgt.
Dadurch wird diese Arbeitsphase nicht nur in Hinblick auf die Probensituation etwas ganz besonderes. Auch aus musikalisch-pädagogischer Perspektive bietet diese Arbeitsphase die seltene Gelegenheit, auch im einer Kammerorchester-Besetzung wertvolle musikalische Erfahrungen zu sammeln zu können. Währenddessen arbeitet der Orchestervorstand bereits unter Hochdruck an der Planung der kommenden Arbeitsphasen, die in Hinblick auf Corona ebenfalls völlig neu gedacht werden müssen.
Alle Mitglieder des Landesjugendorchesters sind sehr traurig darüber, dass die Corona-Pandemie sowohl die Profi- als auch die Laienmusik sehr stark einschränkt und dass das LJO bis auf weiteres nur in Kammerorchester-Besetzungen spielen kann. Dadurch steht das Orchester – genauso jedoch Chöre und andere Ensembles in Hamburg – vor riesige Herausforderungen. Trotz allem trägt das Orchester seinen Teil dazu bei, auch in Zeiten einer globalen Pandemie das Leben in Hamburg und Umgebung durch seine Musik zu bereichern. Wir freuen uns, Sie im November in unseren Konzerten begrüßen zu dürfen.